German and International Research on Oman 1998

Industrie in Oman: Standorte und Potentiale
von Dr. Konrad Schliephake (Geographisches Institut der Universität Würzburg) [abstract]

Als einer der kleinsten Erdölproduzenten auf der Arabischen Halbinsel mit knapp 40 Mill. t Rohöl/Jahr hat das Sultanat Oman bisher eine eher verhaltene industrielle Entwicklung gezeigt. Auch das derzeitige "Jahr des privaten Sektors" kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß der nationale Markt klein ist und die regionalen Märkte oft schon von der Konkurrenz - mit zeitlichem Vorsprung - belegt sind. Während die Kupferhütte in Sohar (Kapazität: 20.000 t Reinkupfer) mit Erschöpfung der Erzvorräte zu kämpfen hat, sind für weitere Projekte in der gleichen Stadt (Petrochemie mit 450.000 t Ethylen und Polyethylen; Aluminiumhütte mit 480.000 t Kapazität) sowie in Sur (Stickstoffdünger) zwar die Weichen gestellt, die Projekte harren aber noch der Realisierung.
Besser sieht es in der hauptstadtnahen Industriezone von Rusayl aus, wo inzwischen fast 90 Betriebe Konsumgüter, aber auch Investitionsgüter (Baumaterial, Kupferkabel) erzeugen und von preiswerter Energie profitieren. Weitere Industriegebiet sind in Sohar (12 Betriebe), Raysut bei Salalah (5 Betriebe) und Nizwa im Aufbau. Motor der Entwicklung sind die Vorräte an assoziiertem und trockenem Erdgas, das nicht nur verflüssigt über Sur (ab dem Jahr 2000) nach Südasien exportiert werden soll, sondern auch der heimischen Industrie direkt bzw. als Elektrizität zur Verfügung steht.
In Zukunft wird man noch stärkere Anreize für industrielle Investitionen einheimischer und ausländischer Investoren geben müssen, um die einseitige Ausrichtung der Wirtschaft auf das Erdöl (75 % der Staatseinnahmen, 76 % der Exporte) zu verringern.


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Last updated on 28 May 1998.